Eingewöhnung
Eine gelungene Eingewöhnung in unsere KiTa ist Grundvoraussetzung dafür, dass neue Kinder sich bei uns wohl und angenommen fühlen. Hier soll ihr zweites Zuhause entstehen, in das sie täglich aufs Neue gerne kommen.
Für diese Phase der Eingewöhnung orientieren wir uns an dem "Münchner Modell", entwickelt von Professor Kuno Beller: Die Eingewöhnung erfolgt behutsam und mit jedem Kind individuell.
Die tatsächliche Dauer der Eingewöhnungszeit kann nicht generell bestimmt werden und unterschiedlich lange dauern. Eltern sollten einen Zeitraum von drei bis vier Wochen einplanen, ohne da schon einen Arbeitsdruck zu haben. In dieser Zeit besuchen die Kinder mit ihren Bezugspersonen die KiTa in täglich neuer Absprache für einen wachsenden Zeitraum. Dem Kind wird so ermöglicht den Gruppen- Alltag, seine Begleitperson, das ganze Team seiner Gruppe, wie das Fachpersonal des ganzen Hauses kennenzulernen und kann Vertrauen in die täglichen Rituale fassen.
In der Kennenlernphase ist die Bezugsperson für das Kind immer greifbar und bietet Orientierung und Sicherheit. Das Kind erkundet nach und nach eigeninitiativ die unterschiedlichen Bereiche und kann selbst entscheiden, wann es aktiv sein möchte. Mit der Zeit übergibt die Bezugsperson immer mehr Verantwortumng an die neue Begleitperson und das Kleinteam.
Mindestens in der ersten Woche findet keine Trennung zwischen Kind und Bezugsperson statt, um das Kind unter keinen enormen Stress zu setzen. Da die Eltern die Bedürfnisse ihres Kindes am besten kennen, gestaltet sich durch ihre längere Anteilnahme der Übergang stressfrei und bedürfnissorientiert. Nach gelingenden und wachsenden Trennungszeiten in der zweiten oder dritten Woche stehen die Bezugspersonen für idividuelle Abholzeiten weiterhin auf Abruf zur Verfügung, bis ihr Kind sich auch beim Mittagessen und Schlafen ohne Eltern wohlfühlt.
Die Verweildauer kann in den ersten Monaten der sich vertiefenden Eingewöhnung auf bis zu sechs Stunden am Tag anwachsen. Nach gelungener Eingewöhnung sehen wir uns, im Sinne des Kindeswohls, dem Rechtsgutachten des Deutschen Instituts für Jugendhilfe und Familienrecht verpflichtet, in dem eine Verweildauer von maximal acht Stunden empfohlen wird.
Ziel unseres Modells ist, dass Kinder es nicht unnötig lange in der KiTa ohne Bezugsperson aushalten, sondern die KiTa als Bereicherung für ihr Leben entdecken. Somit wird nicht das Kind eingewöhnt, sondern es gewöhnt sich selbst ein.